Kurze Geschichte der Astronomie

Naturbeobachtung von Jägern und Sammlern vor mehreren zehntausend Jahren:

            -  Vorgänge am Himmel wiederholen sich in sehr regelmäßiger Weise

            -  Genaue Naturbeobachtung lebenswichtig (Aussaat)

            -  Gefühl der Bedrohung durch außergewöhnliche Ereignisse (Kometen...)

 

Ausformung des Gedankens, daß Sonne, Mond und Sterne Gottheiten sind. Der Wille der Götter ist an besonderen Konstellationen erkennbar (Sonnen- und Mondfinsternisse, ....)

 

In Ägypten, Mesopotamien, China und Mittelamerika: hoch entwickelte Kunst der Sternbeobachtung drückt sich in Entwicklung von Kalendern aus

 

Ägypten: Vorhersage der Nilüberschwemmungen durch genaue Beobachtung des Sirius (Sothis). Bereits 3000 v.Chr. ergibt sich das Jahr zu 365,25 Tagen.

 

Babylonien: 3000 v.Chr. Wiederkehrperiode von Finsternissen

               --> Führungsschicht der Priester besitzt hohes Ansehen

              Auch Vorhersagen für das tägliche Leben: Sterndeutung(Astrologie)

              Astronomie, Astrologie und Religion sind sehr eng verflochten

 

Chinesisch-indischer Kulturkreis: Beobachtung von Kometen, Novae exakt festgehalten (Bereits seit dem 3. Jahrtausend v.Chr.), 1054 Supernova

 

Weltbild der Griechen: Erde schwimmt im Okeanos, Olymp im Mittelpunkt darüber wölbt sich die Sphäre des Himmels. Ab 6. Jahrhundert vor Chr.: Erde hat Kugelgestalt

              (Beobachtung von Seefahrern, Höhe von Gestirnen, Mondfinsternis)

 

Thales von Milet (624 - 546 v.Chr.) Noch Scheibengestalt

 

Pythagoras von Samos (580 - 497 v.Chr) Erde als Kugel, Sonne, Mond, Planeten und Fixsterne auf Sphären angeordnet, die sich auf Kreisbahnen um die Erde bewegen

 

Platon (427 - 347 v.Chr.) Alle Himmelskörper bewegen sich mit gleichbleibender Geschwindigkeit

 

Aristoteles (383 - 322 v.Chr.) Ewige Kreisbahn am Himmel als natürliche Bewegung

              aber: Sonne und Planeten nicht mit gleichbleibender Geschwindigkeit und Planeten auch Schleifen und rückläufige Bewegungen

 

Philolaos von Kroton (5. Jh. v.Chr.) Bewegung aller Gestirne um Erde nicht vorstellbar.

              Er fordert eine Bewegung um ein Zentralfeuer (nicht Sonne) mit einer Periode von 24 Stunden

 

Herakleides von Pontos (338 - 315 v.Chr.) erklärt die tägliche Bewegung der Gestirne durch die Drehung der Erde um ihre Achse. Er erkennt, daß sich Merkur und Venus um die Sonne bewegen. Alle anderen Gestirne weiter um Erde.

 

Aristarch von Samos (315 - 240 v.Chr.) Hohe Genauigkeit seiner Messungen und Beobachtungen sowie Logik und Einfallsreichtum:

              Erde und Planeten bewegen sich um die Sonne, Fixsterne sehr weit von Sonne entfernt,  Mond leuchtet nicht selbst, sondern wird von Sonne beschienen.

               Er stirbt ohne namhafte Nachfolger!

 

Die griechische Philosophie (Plato, Aristoteles) prägt das Denken bis ins 17. Jahrhundert. Dabei hemmt das Dogma von der ruhenden Erde jeglichen Fortschritt in der Astronomie.

 

Hipparch von Nicaea (190 - 125 v.Chr.) und Claudius Ptolemäus (87 - 170)

              Größenklassensystem der Sterne und Entfernung des Mondes

 

Claudius Ptolemäus (105 n.Chr): "Die große Syntax", später von den Arabern übersetzt ("Almagest") gilt als Standardwerk bis ins 17. Jh.

 

Kalif al-Mamum (9. Jh.) in Bagdad, der Perser as-Sufi( 10. Jh.), Ibn al-Haytham (Alhazen) (11.  Jh.) in Kairo, Ibn-Ruschd (12. Jh.) im maurischen Spanien bezeichnen die ptolemäische Epizykel-Theorie als unnatürlich.

 

Regiomontanus (Johannes Müller aus Königsberg, 1436 - 1476) entlarvt das geozentrische Weltbild als falsch

 

Erst Nikolaus Kopernikus (1473 - 1543) leitet mit seinem Werk De revolutionibus orbium coelestium die überfällige astronomische Revolution ein, die das heliozentrische Weltbild propagiert.

Tycho Brahe (1546 - 1601), Johannes Kepler (1571 - 1630), Galileo Galilei (1546 - 1642) und Isaac Newton sind am Aufschwung maßgebend beteiligt. Tycho Brahe erreicht Präzisions-messungen, die sein Nachfolger Johannes Kepler in seinen Keplerschen Gesetzen auswertet.

 

1608 Erfindung des Fernrohrs in Holland

1610 Galleo Galilei entdeckt die Jupitermonde (kleines Sonnensystem), Mondkrater, Sonnenflecken, Venusphasen

              Er ist daraufhin vom heliozentrischen Weltbild überzeugt

              Issac Newton liefert den theoretischen Unterbau mit dem Gravitationsgesetz

 

Wichtige Schritte der neueren Geschichte:

 

1814 Joseph Fraunhofer (1787 -1826) entdeckt im Sonnenlicht die Fraunhoferschen Linien

1859 Gustav R. Kirchhoff und Robert W.Bunsen entwickeln Grundlagen der Spektroskopie, der grundlegende Bedeutung für die Astronomie zukommt.

1917 2,5m Spiegelteleskop auf dem Mount Wilson in Kalifornien

1952 5m Spiegel des Hale-Teleskops auf dem Mount Palomar

ab 1950 Radioteleskopie

In den 20er Jahren beobachtet Edwin Hubble entfernte Galaxien. Seine Beobachtungen führen zu einem entscheidenden Schub für die Kosmologie

1915 Allgemeine Relativitätstheorie von Albert Einstein (1879 -1955)

Vorhersagen über Erscheinungsformen von Materie, Raum und Zeit

 

Natürlich die enormen Erkenntnisse der Raummissionen der erlebten neueren Geschichte